Hörtechnik für die Schule: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Hör-Wiki
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 5: Zeile 5:


== Historische Entwicklung ==
== Historische Entwicklung ==
In den 1960er-Jahren wurde die FM-Technologie erstmals gezielt für Hörhilfen entwickelt. Dabei wurde die Sprache des Sprechers (meist über ein Mikrofon) in Funksignale umgewandelt und per Frequenzmodulation an einen Empfänger gesendet, der an das Hörgerät angeschlossen war.
=== Erste FM-Anlagen für Schulen ===
Die Verwendung von FM-Anlagen in Bildungseinrichtungen begann in den 1970er-Jahren, als man erkannte, dass Schülerinnen und Schüler mit Hörverlust besonders von der Technologie profitieren können.
In den 1980er- und 1990er-Jahren führte der technologische Fortschritt zu immer kleineren und leistungsfähigeren FM-Anlagen. Die Empfänger wurden kleiner und konnten einfacher an Hörgeräte oder Cochlea-Implantate angeschlossen werden.
In den frühen 2000er-Jahren wurden analoge FM-Systeme zunehmend durch digitale Systeme ersetzt. Diese verbesserten die Übertragungsqualität erheblich, indem sie Störungen und Verzerrungen reduzierten und eine stabilere Verbindung ermöglichten.
=== Roger Technologie ===
Eine bedeutende Weiterentwicklung war die Einführung der Roger-Technologie durch Phonak in den 2010er-Jahren. Roger nutzt digitale Funkübertragung und ist eine Weiterentwicklung der klassischen FM-Technologie. Es bietet eine noch klarere Sprachübertragung, weniger Störungen und eine einfachere Verbindung zu modernen Hörgeräten und Cochlea-Implantaten.


== Arten von Hörtechnik ==
== Arten von Hörtechnik ==

Version vom 12. Oktober 2024, 15:47 Uhr

Hörtechnik für die Schule umfasst technische Hilfsmittel, die Schülerinnen und Schüler mit Hörbehinderungen im Schulalltag unterstützt.

Schulalltag und Hörtechnik

Lärm, schlechte Akustik und große Räume erschweren das Hören im Unterricht. Schülerinnen und Schüler mit Hörverlust haben oft Schwierigkeiten, den Unterricht zu verfolgen.

Historische Entwicklung

In den 1960er-Jahren wurde die FM-Technologie erstmals gezielt für Hörhilfen entwickelt. Dabei wurde die Sprache des Sprechers (meist über ein Mikrofon) in Funksignale umgewandelt und per Frequenzmodulation an einen Empfänger gesendet, der an das Hörgerät angeschlossen war.

Erste FM-Anlagen für Schulen

Die Verwendung von FM-Anlagen in Bildungseinrichtungen begann in den 1970er-Jahren, als man erkannte, dass Schülerinnen und Schüler mit Hörverlust besonders von der Technologie profitieren können.

In den 1980er- und 1990er-Jahren führte der technologische Fortschritt zu immer kleineren und leistungsfähigeren FM-Anlagen. Die Empfänger wurden kleiner und konnten einfacher an Hörgeräte oder Cochlea-Implantate angeschlossen werden.

In den frühen 2000er-Jahren wurden analoge FM-Systeme zunehmend durch digitale Systeme ersetzt. Diese verbesserten die Übertragungsqualität erheblich, indem sie Störungen und Verzerrungen reduzierten und eine stabilere Verbindung ermöglichten.

Roger Technologie

Eine bedeutende Weiterentwicklung war die Einführung der Roger-Technologie durch Phonak in den 2010er-Jahren. Roger nutzt digitale Funkübertragung und ist eine Weiterentwicklung der klassischen FM-Technologie. Es bietet eine noch klarere Sprachübertragung, weniger Störungen und eine einfachere Verbindung zu modernen Hörgeräten und Cochlea-Implantaten.

Arten von Hörtechnik

  • FM- und Roger-Systeme: Übertragen die Stimme der Lehrkraft direkt an Hörgeräte.
  • Induktionsschleifen: Ermöglichen eine drahtlose Verbindung zu Hörgeräten.
  • Soundfield-Systeme: Verteilen den Klang gleichmäßig im Klassenzimmer.
  • Hörgeräte und Cochlea-Implantate: Persönliche Geräte, die individuell angepasst werden.

Roger für die Schule

Die Roger-Hörtechnik von Phonak ist ein drahtloses Übertragungssystem. Es ist die bisher einzige Technologie, die sich mit unterschiedlichen Komponenten auf Situationen im Klassenzimmer anpassen lässt.

Funktionsweise

Das Roger-System besteht aus einem Mikrofon und einem Empfänger. Die Lehrkraft trägt das Mikrofon, das ihre Stimme aufnimmt. Diese Sprachsignale werden dann per Funk an die Empfänger der Schülerinnen übertragen, die entweder an Hörgeräte, Cochlea-Implantate oder spezielle Roger-Empfänger angeschlossen sind. So wird die Stimme der Lehrkraft klar und deutlich direkt ins Hörgerät übertragen, unabhängig von Lärm oder der Entfernung im Raum.

Geräte

Das Roger System von Phonak besteht aus verschiedenen Geräten, die je nach Bedarf und Anwendung kombiniert werden können. Die wichtigsten Komponenten sind

Roger-Mikrofone
  • Roger Touchscreen Mic: Ein tragbares Mikrofon für Lehrkräfte, das automatisch die Stimme erkennt und überträgt. Es kann auch für Gruppendiskussionen verwendet werden.
  • Roger Select: Ein Mikrofon für vielfältige Gesprächssituationen, das gezielt Stimmen aus bestimmten Richtungen aufnimmt, ideal für Gruppengespräche.
  • Roger Table Mic II: Ein Tischmikrofon für Besprechungen oder Unterricht in Gruppen. Es fokussiert sich auf den Sprecher und wechselt automatisch zu anderen Sprechern.
  • Roger On: Ein Mikrofon für unterwegs und laute Umgebungen, das sich auf Stimmen konzentriert und flexibel an verschiedene Situationen angepasst werden kann.

Roger-Empfänger

  • Roger X: Ein universeller Mini-Empfänger, der an Hörgeräte oder Cochlea-Implantate angeschlossen wird.
  • Roger MyLink: Ein induktiver Empfänger, der mit Halsbandschleifen arbeitet und mit jedem Hörgerät verwendet werden kann, das eine T-Spule besitzt.
  • Roger NeckLoop: Ein universelles, induktives Empfängerhalsband, das mit Hörgeräten oder Cochlea-Implantaten kompatibel ist.

Roger Soundfield

  • Roger DigiMaster Lautsprecher: Diese Lautsprecher verteilen die Stimme der Lehrkraft gleichmäßig im Raum, sodass alle Schüler*innen profitieren, unabhängig davon, wo sie sitzen.
Handout für die praktische Anwendung

Technische Voraussetzungen

Weblinks

Einzelnachweise

<references>