Lombard-Effekt: Unterschied zwischen den Versionen

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Der sogenannte '''Lombard-Effekt''' beschreibt die Wechselwirkung zwischen der Akustik eines Raums, dem vorhandenen Geräuschpegel und den Personen, die dort miteinander kommunizieren. Menschen passen ihre Sprechweise intuitiv an, basierend auf dem, wie gut sie ihre eigene Stimme hören – ein Phänomen, das beispielsweise beim Tragen von Kopfhörern oder Gehörschutz deutlich wird.
Der sogenannte '''Lombard-Effekt''' beschreibt die Wechselwirkung zwischen der Akustik eines Raums, dem vorhandenen Geräuschpegel und den Personen, die dort miteinander kommunizieren. Menschen passen ihre Sprechweise intuitiv an, basierend auf dem, wie gut sie ihre eigene Stimme hören – ein Phänomen, das beispielsweise beim Tragen von Kopfhörern oder Gehörschutz deutlich wird.
[[Datei:Lombard-Effekt.png|mini|Darstellung des Lombard-Effekts ©Thomas Jaggo]]


In einem belebten Foyer oder einem vollen Klassenzimmer, wo viele gleichzeitig sprechen, steigern sich die Lautstärken der Gespräche gegenseitig. Ohne es zu merken, sprechen die Menschen lauter und in höheren Tonlagen. In Räumen mit stark schallreflektierenden Flächen und langen Nachhallzeiten verschlechtert sich dadurch die Sprachverständlichkeit zunehmend, je mehr und lauter gesprochen wird. Dieser Effekt wurde vom französischen Wissenschaftler Étienne Lombard entdeckt. Interessanterweise lässt sich der Effekt auch umkehren: Durch den Einsatz von schalldämpfenden Materialien und eine Verkürzung der Nachhallzeit wird die Sprachverständlichkeit verbessert. In solch optimierten Räumen sinkt der Lärmpegel, und die Anwesenden sprechen insgesamt leiser.
In einem belebten Foyer oder einem vollen Klassenzimmer, wo viele gleichzeitig sprechen, steigern sich die Lautstärken der Gespräche gegenseitig. Ohne es zu merken, sprechen die Menschen lauter und in höheren Tonlagen. In Räumen mit stark schallreflektierenden Flächen und langen Nachhallzeiten verschlechtert sich dadurch die Sprachverständlichkeit zunehmend, je mehr und lauter gesprochen wird. Dieser Effekt wurde vom französischen Wissenschaftler Étienne Lombard entdeckt. Interessanterweise lässt sich der Effekt auch umkehren: Durch den Einsatz von schalldämpfenden Materialien wird die Nachhallzeit verkürzt und damit die Sprachverständlichkeit verbessert. In solch optimierten Räumen sinkt der Lärmpegel, und die Anwesenden sprechen insgesamt leiser.





Version vom 13. Oktober 2024, 08:32 Uhr

Der sogenannte Lombard-Effekt beschreibt die Wechselwirkung zwischen der Akustik eines Raums, dem vorhandenen Geräuschpegel und den Personen, die dort miteinander kommunizieren. Menschen passen ihre Sprechweise intuitiv an, basierend auf dem, wie gut sie ihre eigene Stimme hören – ein Phänomen, das beispielsweise beim Tragen von Kopfhörern oder Gehörschutz deutlich wird.

Darstellung des Lombard-Effekts ©Thomas Jaggo

In einem belebten Foyer oder einem vollen Klassenzimmer, wo viele gleichzeitig sprechen, steigern sich die Lautstärken der Gespräche gegenseitig. Ohne es zu merken, sprechen die Menschen lauter und in höheren Tonlagen. In Räumen mit stark schallreflektierenden Flächen und langen Nachhallzeiten verschlechtert sich dadurch die Sprachverständlichkeit zunehmend, je mehr und lauter gesprochen wird. Dieser Effekt wurde vom französischen Wissenschaftler Étienne Lombard entdeckt. Interessanterweise lässt sich der Effekt auch umkehren: Durch den Einsatz von schalldämpfenden Materialien wird die Nachhallzeit verkürzt und damit die Sprachverständlichkeit verbessert. In solch optimierten Räumen sinkt der Lärmpegel, und die Anwesenden sprechen insgesamt leiser.


Der Lombard-Effekt beschreibt die Auswirkung von Lärm auf die Sprachproduktion: Wenn ein Sprecher Lärm ausgesetzt wird, erhöht er die Lautstärke seines Sprechens, um sich in der lauten Umgebung dem Gegenüber trotzdem verständlich zu machen. Der Nachhall im Raum wird durch lauteres Sprechen ebenfalls lauter. Durch den lauteren Nachhall erhöht sich jedoch nicht die Sprachverständlichkeit im Raum.

Ohne raumakustische Maßnahmen führen diese somit immer steigende Lärmpegel zu Müdigkeit und Motivationslosigkeit der betroffenen Personen.