Sport mit Cochlea-Implantat: Unterschied zwischen den Versionen

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Grundsätzlich spricht nichts dagegen, als CI-Tragende sportlichen Aktivitäten nachzugehen. Im Gegenteil - vielmehr ist es sogar gewünscht, da sich körperliche Ertüchtigungen positiv auf die Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden wie die Pysche und das Hören auswirken##Einzelnachweis##.
UMBENENNEN: Sport mit Cochlea-Implantat – Möglichkeiten, Regeln und Empfehlungen


== Regeln, die CI-Tragende beachten sollten==
'''Einführung'''
# Der Audioprozessor und vor allem das Implantat müssen vor Stößen geschützt werden. Zu vermeiden sind Aktivitäten und Sportarten, bei denen Druck, Schläge, Stöße o.ä. das [[Implantat]] oder den [[Sprachprozessor (SP)|Audioprozessor]] beschädigen können. Sportarten/Tätigkeiten, bei denen Helme erforderlich sind und den Audioprozessor bzw. das Implantat sehr gut schützen, können ausgeübt werden.
Sportliche Aktivitäten sind für Menschen mit Cochlea-Implantaten (CI) nicht nur möglich, sondern ausdrücklich erwünscht. Körperliche Ertüchtigung trägt maßgeblich zur Gesundheit, zum allgemeinen Wohlbefinden sowie zur psychischen Stabilität bei und kann sich auch positiv auf das Hören auswirken. Dennoch gibt es einige spezifische Regeln und Hinweise, die CI-Träger*innen beachten sollten, um das Implantat und den Hörprozessor zu schützen und langfristig von den Vorteilen des Sports zu profitieren.
# Außerdem gibt es für Sportaktivitäten verschiedene Hilfsmittel, die den Halt des Audioprozessors verstärken. Dazu gehören unter anderem magnetverstärkende oder klebende Utensilien, welche die Verbindung zwischen dem [[Implantat]] und [[Sprachprozessor (SP)|Audioprozessor]] verbessern. Ebenso gibt es für bewegungsintensive Aktivitäten verschiedene Klammern, mit denen sich der Audioprozessor zusätzlich z. B. am Brillengestell, der Kleidung oder gar den Haaren befestigen lässt. Auch einfache, konventionelle Methoden, wie ein Stirnband oder eine Mütze sind vielfach ein gutes Hilfsmittel.
# Viele neuere Audioprozessoren verfügen über eine hohe [[Schutzart|Schutzklasse]] (bspw. IP68) gegenüber Staub und Wasser. So wird Staub, Regen, Schweiß und Spritzwasser problemlos abgehalten. Mit manchen Audioprozessoren der Klasse Single Unit lässt sich sogar kurz untertauchen (max. 1 Meter tief in Wasser für 60 Minuten).
# Die meisten [[Wassersport|Wassersportarten]] können unbedenklich ausgeübt werden, so lange der Audioprozessor abgelegt oder entsprechend geschützt wird. Verwenden Sie hierfür die von den Herstellern angebotenen/empfohlenden Produkte zum Schutz vor Wassereintritt z. B. [[Wassersport|wiederverwertbare Wasserhüllen]], in denen das Implantat vollkommen wasserdicht eingelegt wird. Damit kann man in Salz-, Süß- oder chlorhaltigem Wasser schwimmen und sogar im Wasser hören.
# Bei Gerätetauchen sind die Hinweise und Angaben der CI-Hersteller [[Advanced Bionics]], [[Cochlear]], [[MED-EL]] und [[Oticon Medical]] zu beachten. Manche Implantate halten nur bis zu einer bestimmten Tiefe Druckänderungen stand.


==Tipps:==
'''Regeln für sportliche Aktivitäten mit Cochlea-Implantat'''
# Beim Fahrradfahren eine Mütze (Beanie) aufsetzen. Diese reduziert die Windgeräusche, die durch den Fahrtwind hörbar werden.
# Als Schutzhelme (auch für Inliner, Skifahren oder Skateboard) bieten sich optimalerweise Helme an, über die sich der Kopfumfang mittels Einstellrädchen am Hinterkopf perfekt anpassen lassen. So wird auch der Audioprozessor wie ein Stirnband am Kopf optimal in Position gehalten.
'''Achtung:''' Schleichwerbung ;) https://deref-gmx.net/mail/client/fHsNrLKyB-E/dereferrer/?redirectUrl=https%3A%2F%2Fwww.decathlon.de%2Fp%2Ffahrradhelm-mtb-st-500%2F_%2FR-p-301136%3Fmc%3D8618745%26gclid%3DCj0KCQjw4s-kBhDqARIsAN-ipH3WDENITPWAvK0ZCM9Gg0nE9gWqpgnFUZfF0XYjRJWYjypXkJEXMGgaAtpmEALw_wcB


''1. Schutz vor Stößen und Schlägen''
Das Implantat sowie der Hörprozessor sollten vor Druck, Schlägen und Stößen geschützt werden. Sportarten, bei denen solche Einwirkungen auftreten könnten (z. B. Kampfsport, Rugby), sind mit Vorsicht zu genießen oder sollten vermieden werden. Sportarten, die Helme erfordern (z. B. Radfahren, Skifahren), sind hingegen unproblematisch, sofern der Helm auch den Hörprozessor und das Implantat gut schützt.


''2. Hilfsmittel zur Sicherung des Hörprozessors''
Für sportliche Aktivitäten gibt es zahlreiche Hilfsmittel, die den Halt des Hörprozessors verstärken:
• Magnetverstärkende oder klebende Utensilien: Diese erhöhen die Verbindung zwischen Implantat und Hörprozessor.
• Befestigungsklammern: Diese ermöglichen die zusätzliche Sicherung am Brillengestell, an der Kleidung oder an den Haaren.
• Stirnbänder und Mützen: Diese einfachen Hilfsmittel schützen den Prozessor und verbessern den Halt.


''Allgemeine Frage, die ich mir selbst und zugleich auch mal in die Runde stelle:''
''3. Schutz vor Wasser und Staub''
- Reitsport ist ähnlich wie eine Vibrationsplatte. Ich hatte mal eine Mitpatientin in der Reha, die Reimplantiert wurde, weil ihr CI kaputt gegangen sind. Ich hatte den Verdacht, dass es mit der exzessiven Ausübung dieses Hobbys zusammenhängen könnte.
Viele moderne Audioprozessoren sind nach IP68-Schutzklassen zertifiziert und bieten Schutz vor Staub, Regen, Schweiß und Spritzwasser.  


[[index.php?title=Kategorie:Sport]]
''4. Wassersport und Schwimmen''
Die meisten Wassersportarten sind unbedenklich, wenn der Audioprozessor entweder abgelegt oder entsprechend geschützt wird. Hersteller bieten wasserdichte Hüllen an, mit denen CI-Träger*innen sicher in Salz-, Süß- oder chlorhaltigem Wasser schwimmen und dabei sogar hören können.
 
''5. Tauchen und Druckbelastung''
Beim Gerätetauchen gelten spezifische Empfehlungen der CI-Hersteller (z. B. Advanced Bionics, Cochlear, MED-EL, Oticon Medical). Die Druckbelastung, die ein Implantat aushält, ist begrenzt und variiert je nach Hersteller und Modell. Dies sollte vor dem Tauchen sorgfältig geprüft werden. So ergeben sich u.a. begrenzte Tauchtiefen.
 
 
'''Tipps für spezifische Sportarten'''
''Fahrradfahren''
• Das Tragen einer Mütze (Beanie) kann Windgeräusche reduzieren, die durch den Fahrtwind entstehen.
• Helme mit einem verstellbaren Kopfumfang (z. B. per Einstellrädchen am Hinterkopf) bieten optimalen Schutz und helfen, den Hörprozessor sicher zu positionieren.
 
''Vibrationssportarten und Reitsport''
Sportarten mit intensiver Vibration, wie z. B. das Training auf Vibrationsplatten, könnten das Implantat belasten. Ähnliche Überlegungen gelten für den Reitsport, der durch die Bewegungen und Erschütterungen des Pferderückens vergleichbare Belastungen erzeugt. Es gibt vereinzelt Berichte über mögliche Schäden an Implantaten durch solche Aktivitäten. Zwar fehlt ein wissenschaftlicher Nachweis, dennoch ist Vorsicht geboten. Regelmäßige Kontrollen der Geräte und eine Rücksprache mit Fachpersonen sind empfehlenswert.
 
'''Fazit'''
Sport und Bewegung sind für CI-Träger*innen uneingeschränkt positiv und fördern die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Hörwahrnehmung. Durch die Einhaltung einfacher Regeln, wie den Schutz des Hörprozessors und des Implantats vor Stößen, Wasser und Druck, sowie durch die Nutzung geeigneter Hilfsmittel steht der Ausübung sportlicher Aktivitäten kaum etwas im Wege.
 
Besondere Vorsicht ist bei sportlichen Tätigkeiten geboten, die starke Vibrationen oder Erschütterungen verursachen. Hier empfiehlt es sich, individuelle Rücksprache mit den betreuenden Fachärzt(en)*innen oder CI-Herstellern zu halten.
 
Hinweis: Sport und CI können Hand in Hand gehen – eine Kombination, die Körper und Geist gleichermaßen stärkt!

Version vom 17. November 2024, 20:53 Uhr

UMBENENNEN: Sport mit Cochlea-Implantat – Möglichkeiten, Regeln und Empfehlungen

Einführung Sportliche Aktivitäten sind für Menschen mit Cochlea-Implantaten (CI) nicht nur möglich, sondern ausdrücklich erwünscht. Körperliche Ertüchtigung trägt maßgeblich zur Gesundheit, zum allgemeinen Wohlbefinden sowie zur psychischen Stabilität bei und kann sich auch positiv auf das Hören auswirken. Dennoch gibt es einige spezifische Regeln und Hinweise, die CI-Träger*innen beachten sollten, um das Implantat und den Hörprozessor zu schützen und langfristig von den Vorteilen des Sports zu profitieren.

Regeln für sportliche Aktivitäten mit Cochlea-Implantat

1. Schutz vor Stößen und Schlägen Das Implantat sowie der Hörprozessor sollten vor Druck, Schlägen und Stößen geschützt werden. Sportarten, bei denen solche Einwirkungen auftreten könnten (z. B. Kampfsport, Rugby), sind mit Vorsicht zu genießen oder sollten vermieden werden. Sportarten, die Helme erfordern (z. B. Radfahren, Skifahren), sind hingegen unproblematisch, sofern der Helm auch den Hörprozessor und das Implantat gut schützt.

2. Hilfsmittel zur Sicherung des Hörprozessors Für sportliche Aktivitäten gibt es zahlreiche Hilfsmittel, die den Halt des Hörprozessors verstärken: • Magnetverstärkende oder klebende Utensilien: Diese erhöhen die Verbindung zwischen Implantat und Hörprozessor. • Befestigungsklammern: Diese ermöglichen die zusätzliche Sicherung am Brillengestell, an der Kleidung oder an den Haaren. • Stirnbänder und Mützen: Diese einfachen Hilfsmittel schützen den Prozessor und verbessern den Halt.

3. Schutz vor Wasser und Staub Viele moderne Audioprozessoren sind nach IP68-Schutzklassen zertifiziert und bieten Schutz vor Staub, Regen, Schweiß und Spritzwasser.

4. Wassersport und Schwimmen Die meisten Wassersportarten sind unbedenklich, wenn der Audioprozessor entweder abgelegt oder entsprechend geschützt wird. Hersteller bieten wasserdichte Hüllen an, mit denen CI-Träger*innen sicher in Salz-, Süß- oder chlorhaltigem Wasser schwimmen und dabei sogar hören können.

5. Tauchen und Druckbelastung Beim Gerätetauchen gelten spezifische Empfehlungen der CI-Hersteller (z. B. Advanced Bionics, Cochlear, MED-EL, Oticon Medical). Die Druckbelastung, die ein Implantat aushält, ist begrenzt und variiert je nach Hersteller und Modell. Dies sollte vor dem Tauchen sorgfältig geprüft werden. So ergeben sich u.a. begrenzte Tauchtiefen.


Tipps für spezifische Sportarten Fahrradfahren • Das Tragen einer Mütze (Beanie) kann Windgeräusche reduzieren, die durch den Fahrtwind entstehen. • Helme mit einem verstellbaren Kopfumfang (z. B. per Einstellrädchen am Hinterkopf) bieten optimalen Schutz und helfen, den Hörprozessor sicher zu positionieren.

Vibrationssportarten und Reitsport Sportarten mit intensiver Vibration, wie z. B. das Training auf Vibrationsplatten, könnten das Implantat belasten. Ähnliche Überlegungen gelten für den Reitsport, der durch die Bewegungen und Erschütterungen des Pferderückens vergleichbare Belastungen erzeugt. Es gibt vereinzelt Berichte über mögliche Schäden an Implantaten durch solche Aktivitäten. Zwar fehlt ein wissenschaftlicher Nachweis, dennoch ist Vorsicht geboten. Regelmäßige Kontrollen der Geräte und eine Rücksprache mit Fachpersonen sind empfehlenswert.

Fazit Sport und Bewegung sind für CI-Träger*innen uneingeschränkt positiv und fördern die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Hörwahrnehmung. Durch die Einhaltung einfacher Regeln, wie den Schutz des Hörprozessors und des Implantats vor Stößen, Wasser und Druck, sowie durch die Nutzung geeigneter Hilfsmittel steht der Ausübung sportlicher Aktivitäten kaum etwas im Wege.

Besondere Vorsicht ist bei sportlichen Tätigkeiten geboten, die starke Vibrationen oder Erschütterungen verursachen. Hier empfiehlt es sich, individuelle Rücksprache mit den betreuenden Fachärzt(en)*innen oder CI-Herstellern zu halten.

Hinweis: Sport und CI können Hand in Hand gehen – eine Kombination, die Körper und Geist gleichermaßen stärkt!