Hirnstammimplantat: Unterschied zwischen den Versionen
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* R. Klinke, T. Lenarz: ''Das Auditory Brainstem Implant (ABI)'' in ''Laryngo-Rhino-Otologie'', Band 80 (2001); S. 291–298; Georg Thieme Verlag; DOI: 10.1055/s-2001-13109 | |||
* | * Claßen, Joseph et al.: ''Hirnstammimplantate zur Stimulation der zentralen Hörbahn'' in ''Interventionelle Neurophysiologie'' (2013); DOI: 10.1055/b-0034-44293; https://www.thieme-connect.de/products/ebooks/lookinside/10.1055/b-0034-44293 | ||
* Claßen, Joseph et al.: | |||
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* [https://www.spektrum-hoeren.de/hoersysteme-und-implantate/47-implantate-und-hoersysteme-fuer-spezielle-faelle/hirnstamm-implantate/122-hirnstammimplantate-auditory-brainstem-implant-abi Spektrum Hören: Hirnstammimplantate (Auditory Brainstem Implant - ABI)] | |||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == | ||
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Version vom 13. Oktober 2025, 13:20 Uhr
Ein Hirnstammimplantat, auch Auditory Brainstem Implant (ABI) genannt, ist eine spezielle Hörprothese für Menschen, bei denen ein herkömmliches Cochlea-Implantat (CI) nicht möglich ist – etwa weil der Hörnerv fehlt oder stark geschädigt ist.[1] Im Gegensatz zu einem CI stimulieren die Elektroden direkt die Hörbahn im Hirnstamm und nicht den Hörnerv.
Grundlagen
Ein ABI ist ein elektronisches Gerät, das direkt den Hirnstamm stimuliert – genauer gesagt den Nucleus cochlearis, also den ersten Umschaltpunkt der Hörbahn im Hirnstamm. Es wird eingesetzt, wenn der Hörnerv nicht funktioniert oder nicht vorhanden ist[2], zum Beispiel bei:
- Neurofibromatose Typ 2 (NF2) – einer genetischen Erkrankung mit beidseitigen Tumoren am Hörnerv
- angeborener Hörnervenaplasie
- komplett verknöcherter Cochlea (z. B. nach Meningitis)
- schweren Schädelverletzungen
Funktionsweise
Das System besteht aus zwei Hauptkomponenten:
- Implantat – unter der Haut hinter dem Ohr implantiert; enthält die Empfangseinheit und die Stimulationselektroden, die auf dem Hirnstamm (Nucleus cochlearis) platziert werden.
- Audioprozessor – wird außen getragen; er nimmt Schall über ein Mikrofon auf, wandelt diesen in elektrische Signale um und überträgt sie drahtlos (induktiv) an das Implantat.
Die Elektroden des Implantats stimulieren direkt die Hörbahn im Hirnstamm, wodurch das Gehirn Höreindrücke erzeugen kann. Dabei wird das Innenohr sowie der Hörnerv umgangen.[3]
Hörleistung
Mit einem ABI können Träger häufig Alltagsgeräusche unterscheiden und das Lippenlesen deutlich verbessern. Das Sprachverstehen ist jedoch in der Regel eingeschränkt – ein freies Sprachverständnis ähnlich wie mit einem CI wird nur selten erreicht.[4]
Ein intensives Hörtraining nach der Operation ist entscheidend für die erfolgreiche Nutzung.[5]
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Indikationen
Ein ABI ist vor allem geeignet für:
- Erwachsene mit Neurofibromatose Typ 2 (NF2)
- Kinder mit angeborener Hörnervenaplasie, meist ab einem Alter von etwa einem Jahr
- Patienten, bei denen ein Cochlea-Implantat nicht möglich oder erfolglos war
Literatur
- R. Klinke, T. Lenarz: Das Auditory Brainstem Implant (ABI) in Laryngo-Rhino-Otologie, Band 80 (2001); S. 291–298; Georg Thieme Verlag; DOI: 10.1055/s-2001-13109
- Claßen, Joseph et al.: Hirnstammimplantate zur Stimulation der zentralen Hörbahn in Interventionelle Neurophysiologie (2013); DOI: 10.1055/b-0034-44293; https://www.thieme-connect.de/products/ebooks/lookinside/10.1055/b-0034-44293
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Universitätsklinikum Freiburg: Hirnstammimplantat (ABI); https://hno.uniklinik-freiburg.de/patienteninformationen/implantierbare-hoersysteme/hirnstammimplantat-abi.html, letzter Abruf: 2025-10-10
- ↑ Universitätsklinikum Würzburg: Hirnstammimplantate; https://www.hno.ukw.de/patienten/hirnstammimplantate/, letzter Abruf: 2025-10-10
- ↑ Vorlage:Literatur
- ↑ Vorlage:Literatur
- ↑ Lenarz, T. u. a. Hirnstammimplantate zur Stimulation der zentralen Hörbahn. In: Lenarz, T., Mertens, J., Klinische Aspekte der Cochlea- und Hirnstammimplantation, Thieme Verlag, 2012, S. 270–272.