Hörlösungen

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Hörlösungen wie zum Beispiel Hörgeräte und Cochlea-Implantate helfen, die Auswirkungen von Hörverlust zu mildern. Die Entscheidung für ein Hörgerät oder ein Implantat hängt von der Art und dem Ausmaß des Hörverlusts ab.

Leichter bis mittlerer Hörverlust

Hörgeräte sind besonders effektiv bei leichtem bis mittlerem Hörverlust. Das setzt voraus, dass Mittel- und Innenohr noch funktionsfähig sind, wenn auch nur eingeschränkt. Sie verstärken den Schall und leiten ihn direkt in den Gehörgang[1].

Schwerer bis hochgradiger Hörverlust

Außen- und Mittelohr geschädigt, Innenohr und Hörnerv intakt

Ein Mittelohrimplantat wandelt die Schallsignale in mechanische Schwingungen um, die direkt zum funktionsfähigen Innenohr übertragen werden. Quasi so als wäre der Lautsprecher eines Hörgerätes direkt an der Cochlea befestigt. Somit werden Außen- und Mittelohr umgangen[2].

Ein Knochenleitungsimplantat wandelt die Schallsignale ebenfalls in mechanische Schwingungen um, diese werden jedoch direkt auf den Schädelknochen geleitet und dadurch auch zum Innenohr übertragen. Auch hierdurch werden Außen- und Mittelohr umgangen[3].

Innenohr geschädigt, Hörnerv intakt

Ein Cochlea-Implantat hingegen umgeht das Außen- und Mittelohr sowie die geschädigten Haarzellen im Innenohr. Es wandelt den Schall in elektrische Signale um, die direkt an den Hörnerv weitergeleitet werden. Diese Technologie ist für Menschen mit schwerem bis hochgradigem Hörverlust geeignet, sofern der Hörnerv funktionsfähig ist.[4]

Bei einer Resthörigkeit im Tieftonbereich gibt es die Möglichkeit der elektrisch-akustischen Stimulation (EAS und Hybrid), einer Kombination aus Cochlea-Implantat und Hörgerät.[5][6]. Mit diesem Implantat kann die Resthörigkeit im Tieftonbereich erhalten werden.

Hörnverv geschädigt

Ein auditorisches Hirnstammimplantat ermöglicht Patienten mit einem beiderseits funktionslosen Hörnerv das Hören durch eine elektrische Reizung am noch funktionsfähigen Hörnervkern. Es funktioniert ähnlich wie ein Cochlea-Implantat, unterscheidet sich jedoch durch den Ort der elektrischen Stimulation. Die Stimulationselektrode wird nicht in das Innenohr (Cochlea) platziert, sondern an die akustisch relevanten Areale des Hirnstamms.[7].

Sonderfall: Einseitige Taubheit

Bei einer einseitigen Taubheit (SSD = Single-Sided Deafness), gibt es statt der Versorgung mit einem Implantat noch die Möglichkeit einer CROS-Versorgung[8]. Hier wird auf der tauben Seite der Schall aufgenommen und über ein CROS-Hörgerät an die hörende Seite geleitet. So können Schallsignale besser wahrgenommen werden, die auf der tauben Seite ankommen.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. DIAS GmbH (mit Unterstützung der Akademie für Hörgeräte-Akustik): Hörgeräte: Die Funktionsweise; https://hoerkomm.de/die-funktionsweise-von-hoergeraeten.html, letzter Abruf: 2025-07-23
  2. Universitätsmedizin Mannheim: Mittelohrimplantat (MEI); https://www.umm.de/hals-nasen-ohren-klinik/leistungsspektrum/hoerzentrum/mittelohrimplantat-mei/, letzter Abruf: 2025-07-17
  3. Christian Thürmer: Was ist ein Knochenleitungsimplantat?; https://www.schnecke-online.de/themen/basiswissen?area=1748&number=5, letzter Abruf: 2025-07-2025
  4. hearbetter: Wann das CI eingesetzt wird; https://hearbetter.medel.com/cochlea-implantat/, letzter Abruf: 2025-04-23
  5. MED-EL: Elektrisch-akustische Stimulation; https://www.medel.com/de-at/hearing-solutions/electric-acoustic-stimulation, letzter Abruf: 2025-11-12
  6. Cochlear Deutschland GmbH & Co. KG: Hybrid™ Cochlea-Implantate; https://www.cochlear.com/de/de/home/diagnosis-and-treatment/how-cochlear-solutions-work/hybrid-cochlear-implants, letzter Abruf: 2025-11-12
  7. Charité Universitätsklinik Berlin, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde: Hörimplantate der HNO-Klinik; https://hno.charite.de/leistungen/hoerimplantate, letzter Abruf: 2025-07-17
  8. Susan Arndt, Manuel Christoph Ketterer, Antje Aschendorff, Roland Laszig: Was tun bei einseitiger Taubheit?; https://www.schnecke-online.de/startseite/einseitige-taubheit, letzter Abruf: 2025-07-23