Alarmierung für hörgeschädigte Eltern: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Beispielsysteme:'''
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* Amplicall-Systeme
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* Eufy Babyphones mit Smartwatch-Kopplung
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===5. Smarte Systeme mit App-Einbindung===
===5. Smarte Systeme mit App-Einbindung===

Version vom 17. August 2025, 12:35 Uhr

Für hörgeschädigte oder gehörlose Eltern stellt sich insbesondere in der Nacht eine besondere Herausforderung: Das eigene Kind zuverlässig zu hören – etwa wenn es schreit oder unruhig wird – ist ohne getragene Hörsysteme nicht möglich. Um in diesen Situationen dennoch sicher alarmiert werden zu können und reagieren zu können, stehen verschiedene technische Hilfsmittel zur Verfügung, die Geräusche in visuelle, taktile oder digitale Signale umwandeln.

Grundprinzipien der Alarmierung

Alarmierungssysteme für hörgeschädigte Eltern basieren auf dem sogenannten Zwei-Sinne-Prinzip [1] : Mindestens zwei unterschiedliche Sinneskanäle – typischerweise Sehen (Licht) und Tasten (Vibration) – werden genutzt, um das fehlende Hören zu kompensieren. Digitale Weiterleitungen an Smartphones oder Smartwatches ermöglichen zusätzlich mobile Benachrichtigungen und die Einbindung in bestehende Smart-Home- oder Lichtsignalanlagen.

Systemarten und technische Lösungen

1. Baby-Signalsender mit Vibrations- und Lichtempfang

Ein speziell entwickelter Baby-Signalsender erkennt das Weinen oder Schreien des Babys und überträgt das Signal per Funk an einen Empfänger, der beispielsweise ein Vibrationskissen, eine Blitzlampe oder beides aktiviert.

Typische Merkmale:

  • Geräuscherkennung mit einstellbarer Empfindlichkeit
  • Funkreichweite je nach System 30–200 m (Freifeld)
    • Bellman & Symfon Visit Baby-Sender [2]: ca. 30 m
    • Humantechnik lisa-signolux [3]: bis 200 m
  • Kompatibilität mit bestehenden Lichtsignalanlagen
  • Visuelles Feedback (Licht) und / oder Vibration (Kissen)

2. Smartphones mit Geräuscherkennung

Moderne Smartphones (iOS/Android) verfügen über integrierte Geräuscherkennungen – eine wertvolle Option für den häuslichen Bereich.

iOS (ab iOS 14/16):

  • Vordefinierte Geräuscherkennung für „weinendes Baby“
  • Möglichkeit, eigene Geräusche zu trainieren
  • Weiterleitung an Apple Watch (Vibration am Handgelenk)

Android (z. B. Google Pixel):

  • Geräuschbenachrichtigungen via App „Automatische Transkription“
  • Warnung bei Weinen, Türklingel, Alarm, Hupen etc.
  • Weiterleitung an kompatible Smartwatches

Hinweis: Die Geräuscherkennung ist keine Medizin- oder Sicherheitslösung und sollte nur unterstützend eingesetzt werden – insbesondere bei lauten Umgebungen oder mehreren Personen im Haushalt kann sie fehl- oder überempfindlich reagieren.

3. Empfängerwecker mit Vibrationssignalempfänger

Ein Vibrationssignalempfänger wird auf das Smartphone gelegt und registriert dessen Vibration (z. B. durch App-Benachrichtigung bei Babyüberwachungs-App). Dieses Signal wird an einen Empfängerwecker weitergeleitet, der wiederum ein Vibrationskissen oder eine Blitzlampe aktiviert.

Systemaufbau:

-Smartphone sendet Vibration (z. B. bei Weinen erkannt durch App)

-Vibrationssensor nimmt Signal auf

-Weiterleitung an Empfängerwecker (z. B. Humantechnik signolux DS-2 [4] )

-Taktile oder visuelle Wecksignale werden ausgelöst

4. Babyphones mit Zusatzfunktion für Hörgeschädigte

Neben klassischen akustischen Babyphones gibt es speziell angepasste Modelle mit:

  • starker Vibration
  • Lichtsignal
  • Kameraübertragung (Video)
  • Lautstärkeregelung und visuelle Anzeigen

Einige Modelle lassen sich in vorhandene Lichtsignalanlagen einbinden oder senden Push-Benachrichtigungen an Smart-Geräte.

Beispielsysteme:

  • Amplicall-Systeme [5]
  • Eufy Babyphones mit Smartwatch-Kopplung [6]

5. Smarte Systeme mit App-Einbindung

Einige Baby-Überwachungsgeräte (z. B. Owlet Monitor Duo, Miku Pro) bieten:

  • Gesundheitsüberwachung (Atmung, Herzfrequenz)
  • WLAN-Videoübertragung
  • App-Benachrichtigungen bei Abweichungen
  • Kombinierbarkeit mit Vibration/Smartwatch

Entwicklung der Alarmierungsforschung

Das Zwei‑Sinne‑Prinzip bildet die Grundlage barrierefreier Alarmierungssysteme: In Deutschland wird es durch Normen wie die DIN 18040 verbindlich verankert [7] – insbesondere bei Alarm- und Warnsignalen, die bei Gefährdung lebenswichtiger Natur sind, müssen mindestens zwei Sinne (z. B. Sehen und Tasten) angesprochen werden.

Empfehlung: Kombinierte Systeme (z. B. Licht + Vibration oder App + Vibrationskissen) bieten die beste Sicherheit.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. DGUV: Gestaltung im Zwei-Sinne-Prinzip; https://www.dguv.de/barrierefrei/grundlagen/anwendung/ergonomie/zwei-sinne/index.jsp, letzter Abruf: 2025-08-07
  2. Bellmann&Symfom: Alarmsysteme fürs Zuhause; https://bellman.com/de/unsere-losungen/visit/#block-4191, letzter Abruf: 2025-08-07
  3. Humantechnik: lisa-signolux Funksystem; https://www.humantechnik.com/produkte/drahtlose-signalanlagen/lisa-signolux-funksystem, letzter Abruf: 2025-08-17
  4. Humantechnik: DS-2 Digitalwecker; https://www.humantechnik.com/produkte/blitz-und-vibrationswecker/ds-2-digitalwecker, letzter Abruf: 2025-08-14
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  7. Wikipedia: Zwei-Sinne-Prinzip; https://de.wikipedia.org/wiki/Zwei-Sinne-Prinzip#:~:text=2%20Anwendungsbeispiele-,Definition,auch%20dynamische%2C%20wechselnde%20Informationen%20umfassen., letzter Abruf: 2025-08-07