FM-Anlage
Als FM-Anlagen werden drahtlose Signalübertragungsanlagen bezeichnet, die z.B. Sprache oder Musik in Funksignale umwandeln und sie dadurch übertragen. Sie basieren auf Sender und Empfänger. Die Abkürzung „FM“ stammt aus der Zeit, als noch die Frequenzmodulation als Übertragungstechnik diente. FM-Anlagen stellen eine Alternative zu induktiven Höranlagen dar.
Funktionsweise
Die FM-Anlage besteht aus zwei Hauptkomponenten: dem Mikrofonsender und Funkempfänger.
Das Mikrofon des Sprechers dient als Sender und ist direkt mit dem Empfänger verbunden. Der Sender wandelt die akustischen Signale, wie Sprache und Musik, in Funksignale um, die über einen bestimmten Frequenzbereich zum Empfänger gesendet werden.
Der Empfänger ist entweder in das Hörsystem integriert oder über ein separates Gerät mit dem Hörsystem verbunden und empfängt die Funksignale von Sender.
Beim Hörgerät wandelt der Empfänger die Funksignale wieder in akustische Signale um, die dann verstärkt ins Ohr geleitet werden.
Bei einem Cochlea-Implantat leitet der Empfänger die Signale an den Sprachprozessor des CI weiter https://www.uniklinik-freiburg.de/icf/hilfreiches/glossar/fm-system-fm-anlage.html
FM-Anlagen werden auch als digitale Signalübertragungsanlagen bezeichnet.
Nutzung
Schulungen, Vorträgen, Besprechungen, Konferenzen
- Ausstattung des Vortragenden:
- Die vortragende oder Lehrperson trägt einen Sender mit Mikrofon.
- Das Mikrofon nimmt die Stimme auf und wandelt sie in Funksignale um.
- Empfang durch Zuhörende:
- Zuhörende mit Hörbeeinträchtigung nutzen spezielle Empfangsgeräte.
- Diese Empfänger werden meist um den Hals getragen.
- Die Empfänger wandeln die Funksignale wieder in Schallwellen um.
- Verbindung mit Hörhilfen:
- Die Empfänger leiten die Schallwellen per Umhänge-Induktionsschleife, Kabel oder Bluetooth an das Hörgerät weiter.
- Alternativ können auch Kopfhörer verwendet werden
Vorteile
- Störungsfreie und direkte Übertragung des Gesprochenen.
- Nicht an räumliche Distanz gebunden.
- Störende Nebengeräusche werden nicht übertragen.
- Ermöglicht hörgeschädigten Menschen eine bessere Teilnahme am Schul- oder Berufsalltag.Für einen optimalen Einsatz sollte die FM-Anlage individuell an die Bedürfnisse der Nutzer und die spezifische Situation angepasst werden.
- Bei Gruppenarbeiten oder Diskussionen wird das Mikrofon herumgereicht, damit alle Beiträge gehört werden können.
- In Situationen mit Teamteaching kann ein Zusatzmikrofon für die zweite Lehrkraft verwendet werden.
Technische Integration
- Der Sender kann mit verschiedenen Geräten wie TV, Computer oder Tablet verbunden werden, um Audioinhalte direkt zu übertragen.
- Bei Cochlea-Implantaten (CI) können FM-Anlagen ebenfalls eingesetzt werden, wobei bei einem Wechsel von Hörgeräten zu CI ein neuer Empfänger benötigt wird.
Außerschulische Anwendungen
- FM-Anlagen werden bei Museumsführungen, beim Rad- und Autofahren, beim Sport sowie beim Fernsehen und Musikhören eingesetzt.
- In Konferenzen oder bei Vorträgen tragen Sprecher das Mikrofon, um eine klare Übertragung zu gewährleisten.
Individuelle Anpassung
- Der Einsatz der FM-Anlage wird individuell mit den Betroffenen und allen Beteiligten besprochen und definiert.
- Bei Kindern mit hochgradiger Hörbeeinträchtigung wird die FM-Anlage oft durchgehend verwendet.
Praktische Tipps
- Lehrer sollten Beiträge anderer Schüler sinngemäß wiederholen, da die FM-Anlage nur die Stimme der Lehrperson hervorhebt.
- In lauten Umgebungen oder auf Distanz ermöglicht die FM-Anlage ein besseres Sprachverstehen.
Telefonieren
FM-Anlagen können auch zum Telefonieren eingesetzt werden, obwohl dies nicht ihr Hauptanwendungsgebiet ist. Hier sind einige Möglichkeiten, wie man eine FM-Anlage zum Telefonieren nutzen kann https://die-brillenmacher-wallstadt.de/wie-sie-mit-hoergeraeten-telefonieren/:
- Direkte Verbindung: Bei Hörgeräten mit eingebauter T-Spule kann eine direkte drahtlose Verbindung zu einem Telefon aufgebaut werden. Die T-Spule muss dafür aktiviert sein.
- Verwendung einer Fernbedienung: Falls keine T-Spule vorhanden ist, kann bei einigen Hörgeräten eine Fernbedienung zwischengeschaltet werden. Diese empfängt das Signal und überträgt es per Funk auf die Hörgeräte.
- Telefonprogramm: Viele Hörgeräte verfügen über ein spezielles Telefonprogramm, das für optimales Telefonieren eingestellt werden kann. Dabei werden Faktoren wie Mikrofoneinstellung, Lautstärke und Reaktion auf Nebengeräusche angepasst.
- Bluetooth-Verbindung: Neuere Hörgeräte mit Bluetooth-Funktion können direkt mit Smartphones und anderen Endgeräten verbunden werden. Dies ermöglicht Telefonate in einer Entfernung von bis zu 5 Metern.
- Spezielle Telefone: Für Menschen mit stärker eingeschränktem Hörvermögen gibt es spezielle Telefone, die lauter eingestellt werden können und die Möglichkeit bieten, das Gespräch über die T-Spule des Hörgerätes zu empfangen.Beim Einsatz einer FM-Anlage zum Telefonieren ist es wichtig, auf eine ruhige Umgebung zu achten und den Gesprächspartner um deutliches Sprechen zu bitten, um ein möglichst entspanntes und klares Telefonat zu ermöglichen.
Fernsehen, Medien
Museumsführungen
Weblinks
Wikipedia-Eintrag zu FM-Anlagen
Einzelnachweise
https://www.hoerkomm.de/fm-anlagen.html