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:Okklusionseffekt versteht sich in der Akustik ein Phänomen, das durch den Teil- oder Totalverschluss des äußeren Gehörgangs mit einem Objekt entsteht, z.B. mit einem Finger oder Ohrstöpsel. Der Begriff „Okklusionseffekt“ (bzw. „Verschlusseffekt“) ist an das lateinische Wort „occludere“ angelehnt, das „ verschließen“ oder „bedecken“ bedeutet.
:Der akustische Okklusionseffekt ist ein Phänomen bei Hörgeräten. Durch den Teil- oder Totalverschluss des äußeren Gehörgangs mit einem Objekt (z.B. Finger, Ohrstöpsel) verändert sich der Höreindruck. Tiefe Töne werden stärker wahrgenommen, der Klangeindruck der inneren Töne (z.B. die eigene Stimme) wird dumpfer und die Lautstärke wird reduziert. Teileweise kann es auch zu verzerrter Klangwahrnehmung führen. Der Begriff „Okklusionseffekt“ (bzw. „Verschlusseffekt“) ist an das lateinische Wort „occludere“ angelehnt, das „ verschließen“ oder „bedecken“ bedeutet.


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Aktuelle Version vom 27. Februar 2025, 08:36 Uhr

AHL
Asymmetrical Hearing Loss, siehe "Asymmetrischer Hörverlust"
Audiodeskription
Audiodeskription, ist eine gesprochene Bildbeschreibung für blinde und sehbehinderte Menschen, so dass sie visuelle Vorgänge besser erfassen können. Sie wird häufig im Fernsehen und im Kino angeboten.
Asymmetrischer Hörverlust
Ein asymmetrischer Hörverlust (asymmetrical hearing loss = AHL) bezeichnet einen hochgradigen Hörverlust in einem Ohr und einen leichten bis mittleren Hörverlust im anderen Ohr.
Bilaterale Versorgung
Bei einer bilateralen Versorgung sind beide Ohren mit einem Cochlea-Implantat oder Hörgeräten versorgt.
Bimodale Versorgung
Bei einer bimodalen Versorgung ist das eine Ohr mit einem Cochlea-Implantat und das andere Ohr mit einem Hörgerät versorgt.
Binaural
Beide Ohren betreffend, für beide Ohren, mit beiden Ohren. In Bezug auf CIs und Hörgeräte spricht man häufig auch von binaural, wenn beide Geräte daselbe Signal bekommen bzw. das auf einer Seite aufgenommene Signal an die andere Seite weitergeleitet wird. Siehe auch diesen Artikel der TU München.
Cochlea
Cochlea ist die lateinische Bezeichnung für Schnecke. Diese Bezeichnung erhielt die Hörschnecke wegen Ihrer äußeren Form. Die Cochlea wandelt Schall in Nervenimpulse um und leitet sie an das Gehirn weiter.
Dichotisches Hören
Hören von gleichzeitig dargebotenen, aber seitenunterschiedlichen Hörsignalen. Bei einer Prüfung werden gleichzeitig auf jedem Ohr verschiedene Wörter (oder kurze Sätze) gesprochen und die getestete Person soll diese dann nachsprechen (siehe auch Wikipedia).
Elektroden
An der Platine des Cochlea-Implantats befindet sich an einem Ende ein mehrere Zentimeter langer, silikonartiger Schlauch, der am Ende Elektroden beinhaltet. Dieser wird meist als Elektrodenträger bezeichnet. Dieser wird vorsichtig in die Hörschnecke eingeschoben. Je nach Hersteller gibt es Cochlea-Implantate mit einer unterschiedlichen Anzahl von Elektroden. Die aktivierten Elektroden ermöglichen es, die Hörreize an den Hörnerv weiter zu geben. Im Rahmen der Erstanpassung und der Nachsorge werden die Elektroden von Audiologen entsprechend eingestellt und ermöglichen so ein Optimierung des Hörvermögens.
Erstanpassung
Die Erstanpassung ist die erstmalige Inbetriebnahme des Hörsystems nach der Operation. Mit der Erstanpassung beginnt das Hörtraining des Patienten. Die ersten wahrgenommenen Geräusche/Sinneseindrücke sind oftmals nicht vergleichbar mit dem späteren Hören des Hörsystems. Zwischen der Erstanpassung und der Operation liegen meist einige Wochen, um die Regeneration zu ermöglichen.
Induktives Hören
Der Begriff „induktives Hören“ bezeichnet die (Hör-)Wahrnehmung von schwerhörigen/ertaubten Personen, die Induktive Höranlagen bzw. Induktionsschleifen nutzen. Damit kann beispielsweise bei Vorträgen oder Diskussionen die Teilhabe von Personen mit einer Hörbehinderung ermöglicht werden. Dabei werden die über ein Mikrofon aufgenommene (Audio-)Signale analog an eine im Raum verlegte Induktionsschleife (Ringschleife) übermittelt. Schwerhörige und ertaubte Personen mit einem dazu passenden Empfänger greifen dieses Signal ab und erhalten die aufgenommen Signale direkt auf das Hörgerät/CI. Neben räumlich fest installierten Induktionsschleifen können auch mobile Anlagen zum Einsatz kommen. Dies ist vor allem bei Führungen oder Besichtigungen empfehlenswert.
Die fest installierten Höranlagen können in öffentlichen Gebäuden (z.B. Behörden, Museen), Kirchen aber auch in Privaträumen installiert werden.
Im Idealfall sind die jeweiligen Bereiche, in denen ein induktives Hören möglich ist, mit dem entsprechenden Signet (Ohr + T-Symbol) ausgewiesen. Wichtig ist, dass sich im Hörgerät bzw. CI ein entsprechender Empfänger (T-Spule) vorhanden ist.
Latenz
Latenz bezeichnet die Verzögerungszeit zwischen einem auslösenden Ereignis und dessen wahrnehmbarer Wirkung. In der Informationstechnologie beschreibt Latenz die Zeit, die ein Datenpaket benötigt, um von einem Punkt zu einem anderen zu gelangen. Niedrige Latenz ist besonders wichtig für Anwendungen, die schnelle Reaktionszeiten erfordern.
neural
Einen Nerv, die Nerven betreffend, vom Nervensystem ausgehend
Okklusionseffekt
Der akustische Okklusionseffekt ist ein Phänomen bei Hörgeräten. Durch den Teil- oder Totalverschluss des äußeren Gehörgangs mit einem Objekt (z.B. Finger, Ohrstöpsel) verändert sich der Höreindruck. Tiefe Töne werden stärker wahrgenommen, der Klangeindruck der inneren Töne (z.B. die eigene Stimme) wird dumpfer und die Lautstärke wird reduziert. Teileweise kann es auch zu verzerrter Klangwahrnehmung führen. Der Begriff „Okklusionseffekt“ (bzw. „Verschlusseffekt“) ist an das lateinische Wort „occludere“ angelehnt, das „ verschließen“ oder „bedecken“ bedeutet.
Otoplastik
Eine Otoplastik ist ein individuell angefertiges Ohrpassstück, das an das zu versorgende Ohr angepasst wird und somit das Hörsystem mit dem Ohr verbindet. Die Otoplastik kann aus verschiedenen Materialien wie Silikon, Acryl oder auch Titan bestehen.
Roger
Roger ist ein Markenzeichen der Herstellerfirma Phonak und steht für eine digitale Technologie, die eine drahtlose Verbindung zwischen Hörsystemen und Mikrofonen oder anderem Zubehör herstellen kann.
Sendespule
Beim Cochlea-Implanat ist die Sendespule (auch Überträger genannt) die Einheit, die die vom Sprachprozessor empfangenen Signale an das Implantat weiterleitet. Sie wird mit einem Magneten am Kopf gehalten.
Signal-Rausch-Verhältnis (SNR)
Das Signal-Rausch-Verhältnis (englisch: signal-to-noise ratio = SNR) bezeichnet das Verhältnis zwischen der Stärke des Nutzsignals und dem Störsignal (z.B. Hintergrundrauschen). Je stärker das Nutzsignal im Verhältnis zum Störsignal ist, desto höher ist die Qualität des Signals.
SSD
SSD steht für Single-Sided Deafness und bezeichnet den einseitigen Hörverlust bzw. die einseitige Taubheit. Dabei gilt ein Ohr als an Taubheit grenzend (Hörverlust >=80dB) oder taub und das zweite Ohr noch als relativ gut hörend (Hörverlust <=30 dB). Ist auch das zweite Ohr stärker betroffen (Hörverlust >30 dB bis <=60dB) spricht man von asymmetrischem Hörverlust.
Transkription
Verschriftlichung gesprochenen Textes, z.B. Schriftdolmetschung
Überträger
Beim Cochlea-Implanat ist mit Überträger die Sendespule gemeint, die die vom Sprachprozessor empfangenen Signale an das Implantat weiterleitet.
Unilaterale Versorgung
Bei einer unilateralen Versorgung ist ein Ohr mit einem Cochlea-Implantat oder einem Hörgerät versorgt.